Wolfgang Haase, Dr. jur., Dr. theol. h.c.
Sektionschef, Präsident des evangelischen Oberkirchenrates
Honors
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
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Honorary Doctorate | Dr. theol. h. c. | 1919/20 | Faculty of Protestant Theology |
Das Ehrendoktorat wurde am 10. Juli 1920 von der Evangelisch-Theologischen Fakultät verliehen, als diese noch eine externe Fakultät außerhalb der Universität Wien war. Erst 1922 wurde die Fakultät in die Universität Wien integriert. |
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Wolfgang Haase als Sohn des evangelischen Theologen, Reichstagsabgeordneten und mährisch-schlesischen Superintendenten Theodor Karl Haase (1834-1909) und Enkel des evangelischen Theologen und galizisch-bukowinischen Superintendenten Adolf Theodor Haase (1802-1870), studierte ab 1888 an der Universität Wien Rechtswissenschaften und promovierte 1894 zum "Dr. jur.". Er trat als Verwaltungsjurist in den Staatsdienst ein und arbeitete anfangs in der Finanzprokuratur in Wien dann beim Kreisgericht in Teschen. Von 1895 bis 1907 war er auch Geschäftsführer-Stellvertreter des Gustav-Adolf-Frauenvereins in Teschen.
1901 wurde er Oberkirchenratssekretär 1907 erhielt er den Titel eines Regierungsrates und es wurden ihm Präsidialgeschäften während der im selben Jahr stattfindenden Synode der Evangelischen Kirche anvertraut. 1906-1910 war er Vorstandsmitglied des österr. Hauptvereins der Gustav-Adolf-Stiftung. 1909 wurde er zum weltlichen Rat ernannt, somit zum Kollegiumsmitglied im Evangelischen Oberkirchenrat, und mit Titel sowie Charakter eines Hofrats ausgezeichnet. 1911 wird er mit der Leitung des Oberkirchenrates betraut und zum wirklichen Hofrat befördert, im April 1913 erfolgte seine Ernennung zum Präsidenten des Evangelischen Oberkirchenrates und zum Sektionschef.
Ab 1914 war er auch Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichtsrates. Am 10. Juli 1920 wurde ihm von der Evangelisch-theologischen Fakultät in Wien das Ehrendoktorat verliehen. 1921 heiratete er 51-jährig Irene Dittrich, verwitw. Müller - die Ehe blieb kinderlos.
Durch Mitarbeit am Werk seines Vaters mit den Verhältnissen der evangelischen Kirche in Österreich bestens vertraut, musste er nach dem Zusammenbruch der Österreich-Ungarischen Monarchie und dem Wegfall der größten evangelischen Gemeinden die Umstrukturierung der evangelischen Kirche administrieren und die vielfältigen Notstände in den Gemeinden und bei den Seelsorgern abwenden.
In seine Amtszeit fiel u. a. auch die Errichtung des evangelischen Theologenheimes in Wien und die Vorbereitung der 9. Evangelischen Generalsynode, sowie Zusammenstellung und Drucklegung des Gesangbuches der Evangelischen Kirche A.B.
Teilweise angefeindet trat er am 31. März 1925 vorzeitig in dauernden Ruhestand.
Er starb im April 1939 in Wien.
UAW RA GZ 863 ex 1937/38, M 32.3-1001,
Zuletzt aktualisiert am 12/20/23