Walter Sturminger, Dr. jur.
Sektionschef im Unterrichtsministerium
Honors
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
---|---|---|---|---|
Honorary Senator | sen.h.c. | 1964/65 | Faculty of Philosophy |
Walter Sturminger Walter (1899–1973), Sektionschef a.D., wurde im Zuge seiner Penionierung und der 600 Jahr Feiern der Universität Wien am 12. Mai 1965 zum Ehrensenator ernannt: "IURIS DOCTOREM, QUI ET HISTORICUS MEMORIAE RERUM AUSTRIACARUM SERVANDAE FELICITER OPERAM NAVAVIT ET GRAVISSIMO IN RE PUBLICA ADMINISTRANDA MUNERE FUNCTUS CUM OMNIBUS DE DISCIPLINIS ATQUE STUDIIS TUM IMPRIMIS DE ORDINIBUS MEDICORUM OPTIMO CONSILIO ATQUE INDEFESSO LABORE EGREGIE MERITUS EST" (Wortlaut Diplom), weil er "als Historiker auf dem Gebiete der österreichischen Geschichtsforschung außerordentlich erfolgreich gearbeitet hat" |
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Walter Sturminger wurde 1899 in Wien als Sohn des Polizeikommissärs Hofrat Julius Sturminger geboren, absolvierte das Schottengymnasium - Reifeprüfung (Matura) 1917 – und trat in den Militärdienst der k.u.k. Armee im Ersten Weltkrieg ein. Danach studierte er Jus an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien und promovierte an der Universität Innsbruck am 14. Juli 1928 zum "Dr. iur.".
Er trat 1929 als Polizeikommissär in die Polizeidirektion Wien ein. In der Zeit des Nationalsozialismus war er u.a. auch in der Polizeidirektion Frankfurt/Oder und im Polizeipräsidium Danzig tätig. 1948 wechselte er aus der Polizeidirektion Wien in die Hochschulsektion des Bundesministeriums für Unterricht wo er als Referent anfangs die Philosophischen, später die Medizinischen Fakultäten Österreichs sowie die fachlich dazu gehörenden Vereine betreute. Er wurde später Ministerialrat, schließlich Sektionschef und mit trat mit Ende 1964 in den Ruhestand.
Wissenschaftlich zeichneten ihn sein historischen Arbeiten aus, da er eine konkurrenzlos vollständige Sammlung bildlicher und gedruckter Quellen zu den "Türkenbelagerungen Wiens" aufgebaut hatte und 1955 eine "Bibliographie und Ikonographie der Türkenbelagerung Wiens 1529 und 1683" publizierte, sowie 1968 "Die Türken vor Wien in Augenzeugenberichten". Er arbeitete bis zu seinem Lebensende an einer minutiösen personen- und ereignisgeschichtlichen Dokumentation der 2. Türkenbelagerung als Grundlage für ein Jubiläumswerk 1683/1983.
Er war ab 1962 Präsident der Bibliophilen-Gesellschaft und auch Vorstandmitglied des Vereins für die Geschichte der Stadt Wien (1952-1973) aber auch des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich und Wien, sowie der Gesellschaft der Freunde der Österreichischen Nationalbibliothek und der der Gesellschaft für Wiener Theaterforschung. Er war Kuratoriumsmitglied des österreichischen Krebsforschungsinstitutes, sowie des Forschungsinstitutes Badgastein und der Biologischen Station Lunz der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Er war Träger zahlreicher hohe in- und ausländischen Auszeichnungen (Österreichisches Großes Ehrenzeichen, Österreichisches Goldenes Verdienstzeichens, Komturkreuz mit Stern des Päpstlichen St. Silvester-Ordens, Ehrenmedaille der Österreichischen Akademie der Wissenschaften "Bene Merito", ...) und wurde auch von der Universität Wien für seine wissenschaftlichen und administrativen Leistungen im Zuge seiner Pensionierung wie auch der der 600-Jahrfeiern am 12. Mai 1965 zum Ehrenbürger ernannt.
Walter Sturminger starb 1973 in Wien und ist in einem Ehrengrab am Zentralfriedhof bestattet.
UAW S 227.10 (=RA GZ 140 ex 1963/64) | Dekan Breitenecker in: Die 600-Jahr-Feier der Universität Wien, 1965, 85.
Zuletzt aktualisiert am 01/19/23