Johannes von Baumgarten, Mag. art., Dr. med.
(Iohannes Cholomanni de Paumgarten, Pawngarten, Bomgarter, Pongarten)
Functions
Dean | Faculty of Medicine | 1424 |
Rector | 1424/25 | |
Dean | Faculty of Medicine | 1426/27 |
Rector | 1428/29 | |
Dean | Faculty of Medicine | 1432 |
Dean | Faculty of Medicine | 1434/35 |
Dean | Faculty of Medicine | 1437 |
Dean | Faculty of Medicine | 1440/41 |
Dean | Faculty of Medicine | 1443/44 |
- Medicine
- Faculty of Medicine
Über Johannes von Baumgarten bzw. Johannes Baumgarter, der zweimal zum Rektor der Universität Wien gewählt wurde und mehrfach das Amt des Dekans der Medizinischen Fakultät bekleidete, ist nicht viel bekannt.
Im Sommersemester 1403 wurde Johannes de Bongarten als Angehöriger der Österreichischen Nation immatrikuliert. In den Universitätsquellen wird er meist mit dem Herkunftsnamen „aus Baumgarten“ genannt. 1406 wird er als Johannes Cholomanni de Paumgarten bezeichnet, was darauf schließen lässt, dass der Name seines Vaters Kolomann war.
1405 wurde Johannes zum Bakkalarsexamen zugelassen. Ein Jahr später ersuchte er um zeitlichen Aufschub für seine Promotion zum Bakkalar, da er die erforderlichen Geldmittel nicht aufbringen konnte. Auch 1410 und 1411 bat er die Fakultät um Stundung der Gebühren für die Promotion zum Magister artium sowie um die Aufnahme in die Fakultät.
Nach Abschluss seiner Studien an der Artistenfakultät lehrte Johannes bis 1423 an dieser Fakultät und war auch mehrfach Examinator bei Prüfungen. Im Sommersemester 1414 wurde er zu einem der vier Berater (consiliarius) des Dekans gewählt.
Im Wintersemester 1414/15 war Johannes von Baumgarten Prokurator der Österreichischen Nation. Während seiner Amtszeit kam es zu einer strittigen Nachbesetzung im Herzogskolleg, aus der sich eine Auseinandersetzung über die Frage entspann, ob Kollegiatenstellen vom Kollegium zu besetzen seien oder ob Externe (in diesem Fall der Herzog von Österreich) Einfluss auf die Nachbesetzungen haben sollten. Vertreter der Ungarischen Nation protestierten gegen die Ernennung des Jakob Berwardi von Villingen. Dieser hatte eine Kollegiatenstelle erhalten, die nach den herzoglichen Bestimmungen von 1396 für Angehörige der Österreichischen Nation reserviert waren. Dagegen sahen die Statuten des Kollegs keine nationsmäßigen Vorbehalte bei der Vergabe der Kollegiatenstellen vor. Als die Universitätsversammlung Delegierte zur Schlichtung des Konflikts bestimmte, legte der Prokurator Johannes von Baumgarten Protest dagegen ein: Seine Nation würde nur die Entscheidung des Herzogs akzeptieren. Die Österreichische Nation stellte sich hier also gegen das Selbstbestimmungsrecht des Kollegs und der Universität. Nachdem Vermittlungsversuche der Universität gescheitert waren, wurde der Konflikt letztlich vom Herzog entschieden.
Neben seiner Tätigkeit in der Artistenfakultät und der Österreichischen Nation studierte Johannes von Baumgarten an der Medizinischen Fakultät. 1419 wurde er Bakkalar, 1420 Lizenziat, und 1423 Doktor der Medizin.
Zwischen 1428 und 1433 hatte Johannes eine Wohnung im Fakultätshaus gemietet. Sowohl während dieser Zeit als auch noch Jahre danach berichten die Fakultätsakten über Probleme mit Zahlungen sowie den Abrechnungen. Die prekäre finanzielle Situation Johannes‘ dürfte sich seit seiner Studienzeit nicht wesentlich gebessert haben.
1433 war Johannes Mitglied einer Kommission zur Überarbeitung der Fakultätsstatuten sowie Deputierter der Fakultät bei Verhandlungen, die die Universität mit dem Domkapitel von Breslau über die Schlesierburse führte.
In den Jahren 1445 und 1446 wurde er als Senior genannt. In dieser Funktion verwahrte er einen der drei Schlüssel zur Fakultätstruhe, in der die Wertsachen der Fakultät aufbewahrt wurden. Johannes von Baumgarten starb am 2. August 1446.
Zuletzt aktualisiert am 02/17/22