Ladislaus Stuff, Dr. art., Dr. med.

–8.5.1570
born in Kelling (Câlnic), Siebenbürgen, Romania died in Wien, Austria

Functions

Dean Faculty of Medicine 1558
Rector 1566/67
Dean Faculty of Medicine 1567

Im Sommersemester 1549 wurde Ladislaus Steuff Transsilvanus in die Hauptmatrikel der Universität Wien eingetragen. Seinen Geburtsort verrät die im selben Semester erfolgte Immatrikulation bei der Ungarischen Nation: er stammte aus Cȃlnic/Kelling in Siebenbürgen. 1551 wurde er in Wien zum Bakkalar der Medizin promoviert. Seine Studien setzte er an der Universität Padua fort, wo er 1553 zum Doktor der Medizin promoviert wurde.

Danach kehrte Stuff nach Wien zurück, wo er als Arzt praktizierte. Er ersuchte erst 1554 um Aufnahme in die Medizinische Fakultät, die 1555 nach der Repetition, der formellen Prüfung durch die Fakultät, erfolgte.

In den folgenden Jahren war er in der Fakultät nicht präsent, dies änderte sich erst mit seiner Wahl zum Dekan im Sommersemester 1558. Allerdings fiel er vor allem durch diverse Streitigkeiten mit Kollegen bzw. mit der Fakultät insgesamt auf. 1562 wurde er deshalb sogar für einen Monat von den Fakultätsversammlungen ausgeschlossen und durch ein kaiserliches Dekret ermahnt, derartige Streitigkeiten künftig zu vermeiden. Wie die Fakultätsakten vermelden, gelang dies nicht. In den folgenden Jahren kam es erneut zu zwei langfristigen Auseinandersetzungen: 1564 wurde Stuff zum Visitator für die Apotheken ernannt, nachdem eine neue Apothekerordnung erlassen worden war. Die Ordnung sah auch die Erstellung eines Arzneibuchs (Dispensarium) vor. 1567/68 kam es zu einer Auseinandersetzung um die Aushändigung des von Stuff verfassten Dispensariums an die Fakultät, der es in seiner Funktion als Visitator wieder zurückforderte. Eine weitere Auseinandersetzung entspannte sich über die von Stuff nicht ausreichend geführten Akten seines zweiten Dekanats. Auch dieser Streit konnte erst nach Eingreifen zweier kaiserlicher Kommisäre beigelegt werden.

Im Wintersemester 1566/67 war Stuff Rektor der Universität. Insgesamt sieben Mal bekleidete er das Amt des Prokurators der Ungarischen Nation: Seine ersten Amtsperioden waren im Sommersemester 1555, im Wintersemester 1561/62 und im darauffolgenden Sommersemester. Vom Sommersemester 1563 bis Sommersemester 1564 übte er das Amt wohl durchgehend aus – für 1563/64 wird kein Prokurator genannt. Danach wurde er noch im Wintersemester 1565/66 gewählt, im Sommersemester 1566 fungierte er als Ersatz für den ursprünglich gewählten Paulus Fabricius.

Ladislaus Stuff starb am 8. Mai 1570. In seinem Testament bedachte er unter anderen die Kodrei Goldberg mit einem Legat von 5 Gulden, seine Haupterben waren sein Sohn Mathäus Stuff (gest. 1584) und seine Frau Anna, geb. Liebhardin. Die Leichenpredigt wurde von Johannes Rucardus im Stephansdom gehalten.

Archiv der Universität Wien, CA VA Fasz. 58 Nr. 94, Verlassenschaftsakt Ladislaus Stuff

Ulrike Denk

Zuletzt aktualisiert am 05/27/24