Marie Hacker (verh. Klausner)

18.11.1914
born in Wien, Austria

Honors

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Monument for Historians 2022 Faculty of Historical and Cultural Studies

Marie HACKER (verh. KLAUSNER), geb. am 18. November 1914 in Prag, Böhmen/Österreich-Ungarn [Praha/Tschechische Republik] (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Tochter von Erwin Hacker (Kaufmann), wohnte seit 1932 in Wien 4, Johann-Strauß-Gasse 36, hatte die Reifeprüfung (Matura) am Realgymnasium in Wien abgelegt und 1933/34 einen Abiturientenkurs an der Handelsakademie in Wien 1 absolviert und begann im Wintersemester 1935/36 an der Universität Wien zu studieren und belegte Lehrveranstaltungen aus Geschichte, und Kunstgeschichte sowie daneben auch Germanistik, Philosophie und Pädagogik. Sie war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät im 5. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte und Kunstgeschichte.

Sie wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.

Sie hatte neben dem Studium als Privatbeamtin im Herbert Reichner Verlag (Wien 6, Strohmayergasse 6) gearbeitet, der bibliophile und literarische Bücher verlegte und u.a. auch Stefan Zweig und Elias Canetti publizierte. Sie heiratete am 12. März 1938, dem Tag des "Anschlusses" in Wien-Margareten noch den Elektroingenieur Hans Edgar Klausner (geb. am 3. März 1912 in Wien als Sohn von Emanuel und Maria Klausner, geb. Ausländer).

Marie und Hans Edgar Klausner mussten aus Österreich fliehen und können rechtzeitig nach England ausreisen und von dort am 26. März 1938 mit der SS Ormonde von London/Großbritannien aus nach Australien emigrieren wo sie am 26. April in Fremantel ankamen und dann nach Sydney weiterreisten, wo sie vorerst in Dugald Rd., Mosman N.S.W. wohnten. In Wien werden sie Ende März von ihrer bisherigen Wohnadresse nach "unbekannt" abgemeldet.

Über ihr weiteres Leben ist bislang wenig bekannt.

Ehrung

Seit 2009 wird an sie im "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938" erinnert (online).

Die Ausstellung "Ausgegrenzt, Vertrieben, Ermordet" (2010) am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien erinnerte an Marie Hacker (Klausner) und 20 weitere ehemalige Studierende der Universität Wien mit Schwerpunkt im Fach Kunstgeschichte.

Seit 2022 findet sich ihr Name auch auf dem "Wenn Namen leuchten | Denkmal für die im Nationalsozialismus vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden der Universität Wien", im ersten Stock des Hauptgebäudes der Universität.

 

Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938; National Archives of Australia/Inward passenger manifests for ships and aircrafts arriving at Fremantle 1897-1963, K 269, Rollennummer 84; The National Archives in Kew, Surrey, England/BT27 Board of Trade/Commercial and Statistical Department and Successors/Outwards Passenger Lists/Series BT27-141866; Ausstellung "Ausgegrenzt, Vertrieben, Ermordet" 2010; www.ancestry.de.

Herbert Posch

Zuletzt aktualisiert am 01/22/24

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