Helmuth Jörg
Honors
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
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Monument for Historians | 2022 | Faculty of Historical and Cultural Studies |
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- History
- Faculty of Philosophy
Helmuth Jörg, Sohn eines Tierarztes, wohnte in Klosterneuburg bei Wien, Kachingerstraße 28, studierte Geschichte und Romanistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien.
Während seines Studiums wurde er Bundesführer des Katholisch-Deutschen-Studentenbundes (KDSB). In dieser Funktion begann er im Frühsommer 1936 gemeinsam mit Leopold Guggenberger und Otto Molden mit den Vorbereitungen zur Gründung des Jugendbundes Graues Freikorps, dessen Bundesführung Helmuth Jörg übernahm. Dieses war ideologisch in der bündischen Jugendbewegung verankert und stark antinationalsozialistisch
sowie antikommunistisch ausgerichtet. Jörg, Guggenberger und Molden bauten das Freikorps zunächst in Wien und dann als gesamtösterreichische Organisation auf, meldeten es als Verein an und warben rasch neue Mitglieder, v. a. Studierende und Gymnasiasten. Das wachsende Freikorps war Teil des Österreichischen Jungvolks, der Jugendorganisation der austrofaschistischen Vaterländischen Front, und setzte sich aktiv gegen den Nationalsozialismus und deren Jugendorganisation, die rasch wachsende illegale HJ/Hitler Jugend, ein.
Helmuth Jörg war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät im 13. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte (Absolutorium ausgestellt am 3. März 1938).
Einige Wochen vor dem "Anschluss" 1938 beschlossen Helmuth Jörg und Otto Molden für den Fall eines deutschen Einmarsches, dass die Führer des Freikorps eine Widerstandsgruppe bilden sollten, unter 16-jährige Freikorps-Mitglieder dieser aber nicht angehören sollten. Anfang März 1938 beteiligte sich das Freikorps an zahlreichen Aufmärschen, Flugzettelaktionen u. a. Veranstaltungen für ein austrofaschistisches Österreich und gegen einen »Anschluss« an das nationalsozialistische Deutschland.
Helmuth Jörg konnte sein Studium nicht mehr abschließen. Als Bundesführer des Freikorps wurde er am 23. April 1938 von der Gestapo verhaftet, am 17. Juni 1938 von Wien in das Konzentrationslager Dachau deportiert und im September 1939 in das KZ Flossenbürg überführt.
Einige Wochen nach seinem Rücktransport in das KZ Dachau wurde er am 22. April 1940 nach zweijähriger Haft entlassen, musste zur "Frontbewährung" zur Deutschen Wehrmacht einrücken und fiel am 22. Juli 1943 bei Orel [Orjol|Орёл/Russland].
Ehrung
Seit 2009 wird an ihn im "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938" erinnert (online).
Seit 2022 findet sich sein Name auch auf dem Denkmal "Wenn Namen leuchten | Denkmal für die im Nationalsozialismus vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden der Universität Wien", im ersten Stock des Hauptgebäudes der Universität.
Archiv der Universität Wien / Nationale PHIL 1937–1938.
Austria Forum
Nachlass Otto Molden in der Wienbibliothek im Rathaus.
Freundlicher Hinweis von Dr.in Maria Wirth, Wien, 2014.
Zuletzt aktualisiert am 03/26/24