Die Deutsche Studentenschaft Österreichs wurde 1919 als Organisation studentischer Selbstverwaltung gegründet. Sie beanspruchte die alleinige repräsentative Vertretung aller Studierenden in Österreich und wurde in diesem Sinn an den meisten Hochschulen anerkannt. Sie war als "Kreis VIII" Teil der Deutschen Studentenschaft des Deutschen Reiches. Trotz allgemeinem Vertretungsanspruchs unterlag die Mitgliedschaft dem "Arierpragraphen", war an „deutsche Abstammung und Muttersprache" gebunden. Juden und Ausländer waren explizit ausgeschlossen, sozialdemokratische und deutschfreiheitliche (liberale) Studierende, weil sie zu einer Mitarbeit an dem deutschnational-rassistischen Verein nicht bereit waren.
Das Publikationsorgan der Deutschen Studentenschaft war die „Deutsche Hochschulzeitung“. Das „Institut zur Pflege deutschen Wissens“ der DSt unter Leitung von Robert Körber lancierte in den 1920er Jahre radikal antisemitisches Gedankengut und verfestigte es an der Universität. Beim Grazer Studententag (19.-22. Juli 1931) übernahm der NS-Studentenorganisation (NSDSt) die Führung der Deutschen Studentenschaft. Nachdem Mitglieder des NSDStB an der Universität Wien katholische Studenten überfallen hatten, wurde die Deutsche Studentenschaft in Österreich 1933 verboten und das austrofaschistische Regime setzte stattdessen eine linientreue Sachwalterschaft der "Hochschülerschaft Österreichs" als offizielle Studentenvertretung ein.