Anton Weichselbaum, o. Univ.-Prof. Dr. med.

8.2.1845 – 22.10.1920
geb. in Schiltern bei Langenlois, NÖ, Österreich gest. in Wien, Österreich

Funktionen

Dekan*in Medizinische Fakultät 1894/95
Dekan*in Medizinische Fakultät 1903/04
Rektor Medizinische Fakultät 1912/13

Anton Weichselbaum studierte an der medizinisch-chirurgischen Josephs-Akadamie (Josephinum) und promovierte dort 1869 zum Dr. med. univ. Er war bis 1871 Assistent von Prof. Joseph Engel (patholog. Anatomie). 1875 übernahm er die Prosektur am k. k. Garnisonsspital Nr. 1 und wechselte 1882 in gleicher Stellung an die Krankenanstalt Rudolfstiftung. 1878 habilitierte er sich an der Universität Wien für pathologisch Anatomie (1885 ao. Prof. für pathologische Histologie und Bakteriologie, 1893-1916 Ordinarius für pathologische Anatomie, Rektor 1912/13).

Weichselbaum leistete Pionierarbeit v. a. auf dem Gebiet der Lungenpathologie: 1884 wies er als erster Tuberkelbazillen nach. Seinen Namen trägt (gem. m. Albert Fraenkel) der Erreger der Lungenentzündung, Diplococcus lauceolatus (1886) und der Erreger der epidem. Hirnhautentzündung, Diplococcus intracellularis meningitidis (1887). Er engagierte sich auch sehr für die Errichtung der ersten Tuberkulose-Heilstätte in Alland (NÖ), trug zum Ausbau der Geschwulstlehre sowie der Gelenks- und Knorpelpathologie bei und forschte auf dem Gebiet der Zuckerkrankheit. Verdienste um die Bekämpfung des Alkoholismus.

Er war Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, des Herrenhauses (ab 1917).

1929 wurde die Weichselbaumgasse 10. Bezirk (Oberlaa, Siedlung Südost) nach ihm benannt.

Werke (Auswahl) 

Grundriß der pathologischen Histologie, 1892.
Über Entstehung und Bekämpfung der Tuberkulose, 1896
Parasitologie, 1899.
Epidemiologie, 1899.
Über die Infektionswege der menschlichen Tuberkulose, 1907.
Über die Beziehungen zwischen Körperkonstitution und Krankheit, 1912

Herbert Posch

Zuletzt aktualisiert am 14.04.2022 - 08:33

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