Emil Perels, Dr. jur.

17.6.1880 – 1944
geb. in Wien, Österreich gest. in Auschwitz [Oświęcim], Polen

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Denkmal „Vertriebene Historiker*innen“ 2022 Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Dr. jur. Emil PERELS, geb. am 17. Juni 1880 in Wien//Österreich-Ungarn (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), als Sohn des berühmten Agrarökonomen Prof. Dr. Emil Perels (1837–1893) und der Rosa Perels, geborene Volkmar (1850–1882), wohnte in Wien 8, Florianigasse 15.
Er hatte bereits am Beginn der 20. Jahrhunderts an der Universität Wien Rechts- und Staatswissenschaften studiert und wurde 1904 zum "Dr. iur." promoviert. Er wurde Verwaltungsrat einer Reihe österreichischer Unternehmen, Direktor der Gipswerke Schottwien-Semmering und Direktor des Österreichischen Credit-Instituts für öffentliche Unternehmungen und Arbeiten. Er war, 58-jährig, aber zuletzt im Sommersemester 1938 nochmals an der Philosophischen Fakultät im 1. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Philosophie und Geschichte.

Er war, wie schon seine Eltern, evangelisch A. B. getauft, wurde aber im Nationalsozialismus als "Jude" verfolgt und aus "rassischen" Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen. Er wurde als Bankdirektor entlassen konnte aber noch in der Finanzadministration der Evangelischen Kirche arbeiten.

Sein Bruder, Ernst Perels, war Professor für Neuere Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Berlin und war bereits 1935 aus "rassischen Gründen" entlassen worden.
Es gelang ihm nicht mehr rechtzeitig aus Wien zu fliehen und er wurde am 24./25. September 1942 aus der Wohnung seiner Schwester (Dr. med. Frida Becher von Rüdenhof, geb. Perels (1874–1951), Ärztin und Frauenrechtsaktivistin), in Wien 8., Wickenburggasse 17 nach Theresienstadt [Terezín/Tschechische Republik] deportiert. Von dort wurde er am 16. Oktober 1944 in das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager nach Auschwitz [Oświęcim/Polen] deportiert und ermordet.

Ehrung

Seit 2009 wird an ihn im "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938" erinnert (online).

Seit 2022 findet sich sein Name auch auf dem "Wenn Namen leuchten | Denkmal für die im Nationalsozialismus vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden der Universität Wien", im ersten Stock des Hauptgebäudes der Universität.

 

Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1938; Österreichisches Staatsarchiv/Archiv der Republik/Entschädigungs- und Restitutionsangelegenheiten/Vermögensverkehrsstelle/Vermögensanmeldungen Wien/42466; Yad Vashem | Shoah Victims' Names; https://www.catalogus-professorum-halensis.de/perelsemil.html

Herbert Posch

Zuletzt aktualisiert am 22.01.2024 - 22:54

Druckversion