Kurt Bergmann

13.3.1919 – 15.9.2003
geb. in Wien, Österreich gest. in Wien, Österreich

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Denkmal „Vertriebene Historiker*innen“ 2022 Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Kurt BERGMANN, geb. am 13. März 1919 in Wien als Kurt Reiter (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Barach Reiter (Handelsvertreter) und Gisela Reiter (geb. Kohn) – die Familie änderte den Familiennamen am 31. Mai 1927 von "Reiter" in "Bergmann" –, wohnte in Wien 5, Ziegelofengasse 41/23. Er hatte im Sommer 1937 am Realgymnasium "Rainer" in Wien-Mauer maturiert und hatte im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät im 1. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte und Romanistik.

Er wurde im Nationalsozialismus nach dem »Anschluss« aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.

Er musste nach der Machtergreifung des Nationalsozialismus aus Wien fliehen und es gelang ihm 1938 nach Palästina zu emigrieren, von wo er 1947 nach Wien zurückkehrte und in Wien 2., Tempelgasse 3 wohnte. Er war in der orthodox-zionistischen Bewegung Misrachi aktiv und führte Interessierte durch den Wiener Stadttempel. Seine Sammlung von seltenen Fotografien aus den "Displaced Persons (DP)"-Lagern in Österreich zwischen 1945 und Ende der 1940er Jahre gingen 2013 als Geschenk an das Jüdische Museum Wien und wurden 2017 im dortigen Jahrbuch zum Thema "Displaced in Österreich. Jüdische Flüchtlinge seit 1945" präsentiert.
Er veröffentlichte auch selbst, wie u.a. das Buch "Das synagogale Gebet am Freitag Abend" (zsgest. von Kurt Bergmann und Hedwig Wahle), Wien:IDCIV 1989.

Er starb am 15. September 2003 in Wien.

Ehrungen

Seit 2009 wird an ihn im "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalszialismus an der Universität Wien 1938" erinnert (online).

Seit 2022 findet sich sein Name auch auf dem "Wenn Namen leuchten | Denkmal für die im Nationalsozialismus vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden der Universität Wien", im ersten Stock des Hauptgebäudes der Universität.

Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938; www.gentem.ac.at, www.ancestry.de

Herbert Posch

Zuletzt aktualisiert am 22.01.2024 - 22:37

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