Margarete Feldbau (verh. Schenkelbach, Shenk)

16.4.1915 – 29.3.2005
geb. in Wien, Österreich gest. in Washington, D.C., Vereinigte Staaten

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Denkmal „Vertriebene Historiker*innen“ 2022 Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Margarete FELDBAU (verh. SCHENKELBACH, SHENK), geb. am 16. April 1915 in Wien (heimatberech-tigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Josef Feldbau (Kaufmann), wohnte in Wien 4, Schelleingasse 22/9, und hatte am 3. Juli 1934 am Elisabethgymnasium [heute: Rainergymnasium] in Wien 5, Rainergasse 39, maturiert und daraufhin im Wintersemester 1933/35 an der Philosophischen Fakultät inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte und Anglistik. Sie war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 8. und letzten Studiensemester inskribiert.

Sie hatte sich am 18. Februar 1938 schon zu den abschließenden Rigorosenprüfungen angemeldet, durfte nach dem "Anschluß" aus rassistischen Gründen aber nicht mehr zur Prüfung antreten, konnte ihr Studium nicht mehr abschließen und musste die Universität Wien verlassen.

Ihre jüngere Schwester Edith Feldbau (verh. Rubin, 1916-2008), die an der Universität Wien Chemie und Pharmazie studierte, musste aus rassistischen Gründen ihr Studium 1938 abbrechen. Ihr älterer Bruder Alfred (1913-1997) hatte sein Medizinstudium kurz vorher abgeschlossen und konnte mit seinem Dr.-Titel in die Emigration gehen.

Alle drei Geschwister emigrierten - über unterschiedliche Wege - in die USA, wo eine Tante von ihnen in New York City lebte. Margarete  Feldbau konnte am 31 Juli 1938 mit dem Zug nach London ausreisen, um von dort bald darauf über Southampton mit der Cunard Line (SS Georgic) weiter in die USA nach New York City zu gelangen (Ankunft: 14. August 1938). Auf dem Schiff traf sie bereits ihre Schwester wieder und in New York City auch ihren Bruder.

In Wien wurden Geschäft und Wohnung der Eltern geraubt ("arisiert"), aber 1940 gelang es schließlich auch für sie über Großbritannien eine Emigration nach New York zu ermöglichen.

Sie heiratete am 16. Juli 1940 in Bronx, New York City, NY, den ebenfalls aus Wien stammenden Otto Schenkelbach (1914–1985), der 1938/39 im KZ Dachau und Buchenwald inhaftiert war, aber mithilfe ihrer Schwester in die USA emigrieren konnte und am 24, Juli 1939 in New York angekommen war. Das Paar änderte den Namen Schenkelbach nach der Heirat noch vor der Einbürgerung im Jänner 1944 in Shenk und sie bekamen zwei Kinder, Tochter Janet und Sohn George. Ihr Mann war von November 1943 bis Jänner 1946 bei der U.S. Army und beteiligte sich an der Befreiung Europas von NS-Deutschland. Nachdem er als Weltkriegsveteran und ausgezeichnet mit dem Purple Heart aus der Army ausgeschieden war gründete und leitete er die Otto Shenk Brokerage Company in River Edge, New Jersey, wo die Familie dann lebte. Er war am 29. Jänner 1944 US-Staatsbürger geworden.

Margaret. F. Shenk, geb. Margarethe Feldbau, starb am 29. März 2005 in Washington D.C.

Ehrungen

Seit 2009 wird an sie im "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938" erinnert (online).

Seit 2022 findet sich ihr Name auch auf dem "Wenn Namen leuchten | Denkmal für die im Nationalsozialismus vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden der Universität Wien", im ersten Stock des Hauptgebäudes der Universität.

Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938, PHIL Rigorosenprotokoll Nr. 14220; Video im USHMM; www.ancestry.de.

Herbert Posch

Zuletzt aktualisiert am 22.01.2024 - 22:41

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