Otto Loewi, o. Univ.-Prof. Dr.

3.6.1873 – 25.12.1961
geb. in Frankfurt, Deutschland gest. in New York, Vereinigte Staaten

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Denkmal „Nobelpreis und Universität Wien“ 2005/06

Nach dem Studium der Medizin an den Universitäten Straßburg und München promovierte er 1896 mit einer pharmakologischen Arbeit in Straßburg und wurde Assistent Hans Horst Meyers am Pharmakologischen Institut der Universität Marburg. Nach seiner Habilitation 1900 folgte er Meyer nach Wien, wo er 1905 ao. Prof. an der Universität Wien wurde. Er wurde bereits 1909 als o. Prof. für Physiologie und Pharmakologie an die Universität Graz berufen.

Otto Loewis Hauptarbeitsgebiete waren Stoffwechsel und vegetatives Nervensystem. 1921 gelang ihm der experimentelle Nachweis der chemischen Übertragung (Transmittersubstanzen) von Nervenimpulsen. Der Nachweis, dass Muskelbewegungen nicht mechanisch, sondern durch die Einwirkung chemischer Stoffe erfolgen, war für die praktische Medizin und die weitere Forschung von großem Nutzen. Er wurde 1924 mit dem Ignaz L. Lieben-Preis für die Chemie der Botenstoffe (Chemismus der Nervenimpulse) ausgezeichnet. 1936 erhielten Otto Loewi und Sir Henry Hallett Dale den Nobelpreis für ihre Entdeckungen bei der chemischen Übertragung der Nervenimpulse.

Loewi wurde 1938 nach dem „Anschluss“ vorübergehend inhaftiert und nur unter der Bedingung entlassen, zugunsten des Deutschen Reichs auf den Nobelpreis zu verzichten. Er konnte nach London emigrieren und folgte 1939 einem Ruf an die Universität New York, wo er bis zu seinem Tod Research Professor of Pharmacology wurde.

Im Hauptgebäude der Universität Wien wird Otto Loewi seit 2006 im Rahmen der Installation "Nobelpreis und Universität Wien - ein Gruppenbild mit Fragezeichen" geehrt.

Katharina Kniefacz

Zuletzt aktualisiert am 29.02.2024 - 21:37

Druckversion