Räumliche Expansion | Universitätsbauten seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert

1872–21th Cent.

Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert, besonders aber ab Mitte des 20. Jahrhunderts stiegen die Zahlen der Studierenden stetig an, was zunehmend Platznöte zur Folge hatte und Neubauten sowie Gebäudeadaptierungen notwendig machte. Vor allem der freie Universitätszugang in den 1970er Jahren hatte eine massive räumliche Expansion der Universität Wien zur Folge.

Bereits um die Jahrhundertwende konnten mehrere Fachbereiche innerhalb der Universität Wien repräsentative Neubauten beziehen: das Chemische Institut (1872), die Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus auf der Hohen Warte (1872), die Sternwarte in der Türkenschanzstraße 17 (1878), das Anatomische und Zootomische Institut in der Währingerstraße 13 (1888), das Physiologische und das Pharmakologische Institut in der Währingerstraße 13 (1904), das Botanische Institut am Rennweg 14 (1905), das Hygienische Institut in der Kinderspitalgasse 15 (1908), das Institut für Radiumforschung in der Boltzmanngasse 3 (1910), das Physikalische Institut in der Boltzmanngasse 5-7 (1913) sowie der Bau der neuen Universitätskliniken in der Spitalgasse 23 (1904-1911) und der Chemischen Institute in der Währingerstraße (1915).

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden einige bereits bestehende Gebäude für die Universität Wien adaptiert, darunter das ehemalige Ackerbauministerium in der Liebiggasse 5, das "Josephinum" in der Währingerstraße 25 und das aufgelassene Garnisonsspital in der Van Swieten Gasse 1. Das Hauptgebäude der Universität Wien wurde mehrmals umgebaut und an die aktuellen Raumbedürfnisse angepasst (Eröffnung des Auditorium Maximum 1936).

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war die Universität wieder mit einer zunehmenden Raumnot infolge wachsenden Studierendenzahlen konfrontiert, die sich mit der Öffnung des Universitätszugangs weiter zuspitzte. Mit Neubauten und Gebäudeadaptierungen versuchte man dem entgegenzuwirken. Zu den wichtigsten neuen Gebäuden der Universität Wien zählten: Neues Institutsgebäude, Universitätsstraße 7 (NIG, 1962), Universitätssportzentrum Auf der Schmelz (1973), Universitätszentrum Althanstraße (UZA) I (1982), Juridicum (1984), Betriebswirtschaftliches Zentrum, Brünner Straße (1991 bis 2013), Vienna Biocenter, Dr.-Bohr-Gasse (1992), UZA II, Althanstraße als Pharmazie- und Geozentrum (1995). Des weiteren erhielten während der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts unter anderem auch die Katholisch-theologische Fakultät (Schottenring 21, 1973), das Dolmetschinstitut und die Archäologie (Franz Klein-Gasse 1, 1984), die Publizistik und Kommunikationswissenschaft (Schopenhauerstraße 32, 1991) neue Unterkünfte.

Nach Bezug der Universitäts-Kliniken im Neuen Allgemeinen Krankenhaus 1994 wurde das Gelände des ehemaligen Allgemeinen Krankenhauses zum Campus der Universität Wien als neues geisteswissenschaftliches Zentrum adaptiert (1998). 2003 wurde dort zusätzlich das Hörsaalzentrum errichtet.

Zu den ersten großen Bauprojekten der Universität Wien im 21. Jahrhundert zählen die Gebäude in der Sensengasse 3, Währinger Straße 29 (2012) sowie am Oskar-Morgenstern-Platz 1 (2013).

Ab 2020 wird das Gebäude der ehemaligen Volksbankenzentrale als neuer Universitätsstandort in Betrieb genommen (Wien 9., Kolingasse 14-16).
> Universität Wien: Neuer Standort in der Kolingasse ab 2020

Katharina Kniefacz

Zuletzt aktualisiert am 04/02/24