Carl Menger von Wolfensgrün, o. Univ.-Prof. Dr.
Bruder des Juristen Anton Menger, Vater des Mathematikers Karl Menger
Begründer der „Österreichischen Schule der Nationalökonomie“
„Von bleibender Bedeutung ist Carl Mengers Geldtheorie, die das Geld als die tauschfähigste aller Waren versteht: Es ist bis heute die beim Güteraustausch am häufigsten verwendete Gegenleistung und damit das absatzfähigste aller Güter.“
Erich Streissler, Emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre, Ökonometrie und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Wien
Honors
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
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Honorary Doctorate | Dr. jur. h.c. | 1909/10 | Faculty of Law and State |
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Honorary Doctorate | Dr.rer.pol. h.c. | 1919/20 | Faculty of Law and State |
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Monument in arcaded court | 1929 | Faculty of Law and State |
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Commemorative Plaque of Faculty | 1950 | Faculty of Law and State |
Rektor Richard Meister regte im Oktober 1949 an, wieder Namen von berühmten Mitgliedern des Lehrkörpers in die Ehrentafeln der Fakultäten im Hauptgebäude der Universität Wien einzutragen. Zu diesem Zweck ersuchte er die Dekane, diese Frage in einer Fakultätssitzung zu besprechen und dem Senat Vorschläge zu unterbreiten. Der Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät Johann Schima schlug entsprechend eines Beschlusses des Professorenkollegiums vom 28. Jänner 1950 vor, Lorenz von Stein, Eugen von Böhm-Bawerk, Leopold Pfaff, Karl Menger und Karl von Inama-Sternegg für die Eintragung auf der Ehrentafel vorzuschlagen. Die Vorschläge der Dekanate wurden in der Sitzung des Akademischen Senats vom 4. März 1950 vorgelegt und einstimmig angenommen. Am 25. März 1950 wurde der Auftrag zur Eingravierung und Vergoldung von 21 Namen auf die vier Ehrentafeln der Fakultäten erteilt und im Mai 1950 umgesetzt. |
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Gate of Remembrance | Menger-Tor | 1998/99 |
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Functions
Dean | Faculty of Law and State | 1881/82 |
Dean | Faculty of Law and State | 1888/89 |
- National Economics
- Economics
- Political Economy
- Economic Sciences
- Faculty of Law and State
Carl Menger entstammte einer österreichischen Beamten- und Offiziersfamilie. Er studierte an den Universitäten Wien, Prag und Krakau und wurde 1867 zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert.
Er trat danach in den Staatsdienst ein, wo er Gelegenheit zu volkswirtschaftlichen Beobachtungen fand. So gehörte es zu seinen Aufgaben, für die „Wiener Zeitung“ Übersichten über den Stand der Märkte zu schreiben. Ausgehend von seinen Überlegungen zur Preisbildung gelangte er zu theoretischen Einsichten, die er 1871 in seinem Werk „Grundsätze der Volkswirtschaftslehre“ publizierte. Kaum jemals hat ein Erstlingswerk so nachhaltige Wirkung erzielt. Der Autor begründete mit diesem Buch die Österreichische Schule und deren einzigartige Stellung in der Entwicklung der Nationalökonomie.
Ein Jahr nach der Veröffentlichung der „Grundsätze“ konnte sich Carl Menger an der Universität Wien für das Fach politische Ökonomie habilitieren. Er wurde 1873 zum außerordentlichen und 1879 zum ordentlichen Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien ernannt, an der er bis zu seiner - auf eigenen Wunsch vorzeitigen - Emeritierung 1903 tätig war. Berufungen an ausländische Universitäten hat er abgelehnt.
Zu seinen Hauptwerken zählt neben den „Grundsätzen“ das Buch „Untersuchungen über die Methode der Sozialwissenschaften und der politischen Ökonomie insbesondere“ (1883), in dem er im Methodenstreit mit der in Deutschland vorherrschenden „historischen Schule“ die Standpunkte der theoretischen Forschung vertrat. Carl Menger wurde 1876 auch zu einem der Lehrer des Kronprinzen Rudolf bestellt, mit dem er in den Jahren 1877 und 1878 ausgedehnte Studienreisen durch Europa unternahm.
Carl Menger wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet; im Jahr 1900 wurde er zu einem lebenslänglichen Mitglied des Herrenhauses ernannt.
Die Universität Wien ehrte ihn mit der Eintragung auf der Ehrentafel der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät, der Verleihung des Ehrendoktorats, der Aufstellung eines Denkmals im Arkadenhof des Universitätshauptgebäudes sowie durch die Benennung eines „Tors der Erinnerung“ am Campus der Universität Wien nach ihm und seinem Sohn Karl Menger.
Archiv der Universität Wien, Akademischer Senat, GZ 6 ex 1949/50 (Ehrentafel); Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät GZ 2625 ex 1949/50 (Ehrentafel).
Zuletzt aktualisiert am 02/16/24