Eugen Böhm Ritter von Bawerk, o. Univ.-Prof. Dr.
Finanzminister, Begründer der österreichischen Kapitalmarkttheorie
Ehrungen
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
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Denkmal Arkadenhof | 1950 | Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät |
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Ehrentafel-Fakultät | 1950 | Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät |
Rektor Richard Meister regte im Oktober 1949 an, wieder Namen von berühmten Mitgliedern des Lehrkörpers in die Ehrentafeln der Fakultäten im Hauptgebäude der Universität Wien einzutragen. Zu diesem Zweck ersuchte er die Dekane, diese Frage in einer Fakultätssitzung zu besprechen und dem Senat Vorschläge zu unterbreiten. Der Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät Johann Schima schlug entsprechend eines Beschlusses des Professorenkollegiums vom 28. Jänner 1950 vor, Lorenz von Stein, Eugen von Böhm-Bawerk, Leopold Pfaff, Karl Menger und Karl von Inama-Sternegg für die Eintragung auf der Ehrentafel vorzuschlagen. Die Vorschläge der Dekanate wurden in der Sitzung des Akademischen Senats vom 4. März 1950 vorgelegt und einstimmig angenommen. Am 25. März 1950 wurde der Auftrag zur Eingravierung und Vergoldung von 21 Namen auf die vier Ehrentafeln der Fakultäten erteilt und im Mai 1950 umgesetzt. |
- Politische Ökonomie
- Nationalökonomie
- Wirtschaftswissenschaften
- Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
Eugen Böhm von Bawerk wurde 1880 für Nationalökonomie an der Universität Wien habilitiert. 1881 wurde er außerordentlicher, 1884
ordentlicher Professor an der Universität Innsbruck. Er fungierte 1895, 1897–1898 und 1900–1904 als Finanzminister in verschiedenen Kabinetten. 1904 legte er sein Amt zurück, um einer Berufung als Professor für politische Ökonomie an die Universität Wien zu folgen, wo er bis zu seinem Tode 1914 lehrte. 1911-1914 war er zudem Präsident der Akademie der Wissenschaften.
Gemeinsam mit Carl Menger und Friedrich Wieser gilt Böhm-Bawerk als Mitbegründer der "Österreichischen Schule der Nationalökonomie" und als Begründer der österreichischen Kapitalmarkttheorie. Er forderte eine Entpolitisierung des Kapitalmarktzinses als zentrales Steuerungsinstrument für Investitionen und Ersparnisse, die Zinsrisiken (politische Risiken und Inflationsrisiken) reduzierte und eine strikte Ausgabendisziplin für Staatshaushalte und die Golddeckung für Währungen erzwang.
Im Arkadenhof der Universität Wien ist seit 1950 eine Bronzeplakette (gestaltet von E. Delug) zur Erinnerung an Eugen Böhm von Bawerk angebracht, die zuvor im Rechtswissenschaftlichen Institut angebracht gewesen war.
Werke (Auswahl)
Capital und Capitalzins (2 Bde.), 1884-89.
Zum Abschluß des Marxschen Systems, 1896.
Archiv der Universität Wien, Akademischer Senat, GZ 6 ex 1949/50 (Ehrentafel); Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät GZ 2625 ex 1949/50 (Ehrentafel)
Zuletzt aktualisiert am 01.03.2024 - 22:14
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