Andreas Wenzel, Dr. art. lib. et phil., Dr. theol. h.c.
Honors
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
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Honorary Doctorate | Dr. theol. h.c. | 1814 | Faculty of Catholic Theology |
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Functions
Dean | Faculty of Philosophy | 1807/08 |
Rector | 1809/10 | |
Rector | 1818/19 |
- Roman Catholic Theology
- Faculty of Philosophy
- Faculty of Catholic Theology
Andreas Wenzel, geboren als Joseph Wenzel als Sohn des Feldwebels Johann Wenzel und seiner Frau Sophia (geb. Wiest), lebte nach dem frühen Tod seines Vaters als Halbwaise im Invalidenhaus des Wiener Großarmenhauses. Nach dem Besuch der Schulen der Piaristen und der Jesuiten in Wien absolvierte Wenzel die philosophischen Jahrgänge an der Universität Wien. 1776 trat er in das Benediktinerstift zu den Schotten (Schottenstift) in Wien ein und studierte an dessen Hauslehranstalt Theologie. 1783 legte er hier das Ordensgelübde (Profess) ab und nahm den Klosternamen „Andreas“ an. Im selben Jahr erfolgte auch seine Priesterweihe.
1786 trat Andreas Wenzel die Stelle als Kooperator der Pfarre St. Lorenz am Schottenfeld in Wien an. Wegen seiner aufklärerischen Predigten geriet er hier 1793/94 in Konflikt mit den kirchlichen Autoritäten, wurde jedoch von den Vorwürfen freigesprochen und rehabilitiert. Nach zwölf Jahren kehrte Wenzel 1798 als Kurat in das Schottenstift zurück. Ab 1806 leitete er als Pfarrer die Stiftspfarre St. Ulrich in Wien. Zwei Predigten widmete Wenzel, der selbst als Kind auf die sozialen Einrichtungen Wiens angewiesen gewesen war und als Vertreter eines josephinischen Staatskirchentums galt, der Versorgung armer Bürger im Wiener Bürgerspital.
An der Universität Wien wurde Wenzel unterdessen im Jahr 1801 zum Doktor der freien Künste und Philosophie (Dr. art. lib. et phil.) promoviert und in das philosophische Doktorenkollegium aufgenommen. Er amtierte hier in den Studienjahren 1802/03 und 1806/07 als Prokurator der sächsischen Nation sowie 1805/06 als Prokurator der österreichischen Nation.
Als Nachfolger des verstorbenen Benno Pointner wurde Andreas Wenzel 1807 zum 64. Abt des Schottenstiftes und der damit verknüpften Abtei Telki in Ungarn gewählt. Zu Beginn seiner Amtszeit konnte Wenzel 1807 das auf Befehl von Kaiser Franz I. eingerichtete Schottengymnasium eröffnen. Während der französischen Besetzung Wiens durch Truppen Napoleons 1809 unterstützte das Stift die Aufrüstung der österreichischen Truppen mit erheblichen finanziellen Mitteln, mehrere Pfarren wurden jedoch infolge der Besetzung verwüstet. Als Abt förderte Wenzel zudem die wissenschaftliche Tätigkeit mehrerer Ordensmitglieder, vor allem im Bereich der Theologie und Kirchengeschichte, darunter Adrian Gretsch, Paul Hofmann, Meinrad Lichtensteiner, Andreas Oberleitner und Bernard Wagner.
Auch an der Universität Wien besetzte er in den Folgejahren einflussreiche Positionen: So fungierte er im Studienjahr 1807/08 als Dekan der Philosophischen Fakultät und 1808 kurzzeitig als Vizedirektor der philosophischen Studien. 1809 zum ersten Mal zum Rektor der Universität gewählt, übernahm er im selben Jahr das Vizedirektorat der theologischen Studien und stieg 1814 – nachdem die Theologische Fakultät ihn zum Ehrendoktor (Dr. theol. h. c.) ernannt hatte – zu deren Studiendirektor und Fakultätspräses im Rang eines k.k. Regierungsrates auf. In dieser Funktion kamen ihm auch die Aufgaben des Referenten des theologischen Studiums bei der Studienhofkommission zu. Im Studienjahr 1818/19 übte Wenzel zum zweiten Mal das Amt des Rektors der Universität Wien aus.
Daneben war Wenzel niederösterreichischer Verordneter sowie Mitglied der Landwirtschaftsgesellschaft in Wien und fungierte ab 1816 auch als Zensor bei der Polizeihofstelle. 1819 erfolgte seine Ernennung zum k.k. Hofrat.
Besonders in seinen letzten Lebensjahren beförderte Andreas Wenzel als Abt den Ausbau des Schottenstifts. Neben dem Ankauf der Herrschaft Zellerndorf (Niederösterreich) im Jahr 1826 ließ er in Budajenő und am Neubau (Wien) neue Gebäude errichten. Das größte Bauprojekt, die Planung und Errichtung eines neuen Hauptgebäudes für das Schottenkloster durch Josef Georg Kornhäusel anstelle des bestehenden baufälligen Konvents, begann 1827. Wenzel starb jedoch wenige Monate nach dessen Grundsteinlegung im Jahr 1831.
Werke (Auswahl)
Von der Freude des Menschenfreundes über die Versorgungsanstalt der armen Bürger Wiens (Predigt), 1805.
Die Versorgung der Armen im Bürgerspitale, eine Nachahmung von Gottes Menschenerziehung (Predigt), 1806.
> Archiv der Universität Wien: Indexeintrag
> Österreichisches Biographisches Lexikon
> Wikisource: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
> Wikipedia
Zuletzt aktualisiert am 03/26/24