Josef Weinheber
Schriftsteller
Honors
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
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Honorary Doctorate | Dr. phil. h.c. | 1941/42 | Faculty of Philosophy |
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Die Ehrung wird 2022/23 aufgrund von Josef Weinhebers Involvierung in den Nationalsozialismus als „problematisch“ eingestuft. Weinheber, dessen Schriften bereits früh deutschnationale Tendenzen trugen, trat erstmals 1931 der NSDAP bei und blieb zunächst bis zu deren Verbot 1933 Mitglied. Nachdem einige österreichische Mitglieder des P.E.N.‐Clubs 1933 gegen die Verfolgung deutscher KollegInnen protestierten, trat Weinheber wie zahlreiche weitere Wiener Mitglieder aus dem Club aus. 1937 wurde er stattdessen Mitglied des nationalsozialistischen „Bunds deutscher Schriftsteller Österreichs“. Zwar wurde Weinheber während des Austrofaschismus 1936 von der Regierung Schuschnigg ehrenhalber zum Professor ernannt, erhielt jedoch im selben Jahr von der Münchner Universität im nationalsozialistischen Deutschland den Mozartpreis.
Nach dem „Anschluss“ 1938 stieg Weinheber endgültig zu einem der angesehensten Lyriker der NS‐Zeit auf und wurde durch den NS‐Staat intensiv gefördert. Er stellte seine ausgeprägte sprachkünstlerische Begabung sowie die in seinem Werk häufig gegenwärtige heroische Metaphysik in den Dienst der nationalsozialistischen Deutschtums‐Ideologie und verfasste mehrere politische Huldigungsgedichte („Hymnus auf die Heimkehr“, „Dem Führer“, „Blut und Stahl“, „Wien an den Führer“, „Ode an die Straßen Adolf Hitlers“ etc.). 1941 wurde ihm durch Joseph Goebbels der Grillparzerpreis verliehen, 1944 wurde seine Mitgliedschaft in der NSDAP (rückwirkend mit 1. Januar 1941) erneuert.
Zuletzt aktualisiert am 03/26/24