Konrad Graf von Hohenberg

14. Jhdt. – 15. Jhdt.

(Conradus Comes de Hohenberg)

gest. vermutlich um 1419

Funktionen

Rektor 1378/79
Rektor 1386

Über Konrad von Hohenberg ist trotz seiner Herkunft aus der schwäbischen Grafenfamilie von Hohenberg, einer Nebenlinie der Grafen von Zollern, kaum etwas bekannt. Als Konrads Vater wird Burkhard von Hohenberg genannt, wobei unsicher ist, ob es sich bei ihm um Burkhard VII. (gest. 1353/55) oder Burkhard IX. (gest. 1377/81) handelt. Die Grafen von Hohenberg, deren Herrschaftsgebiet sich im Sülchgau (entspricht etwa dem heutigen Landkreis Tübingen) befand, gehörten seit der Heirat Gertrud von Hohenbergs (gest. 1281) mit dem späteren deutschen König Rudolf I. zu den Unterstützern der habsburgischen Politik, weshalb es nicht verwunderlich ist, einen Hohenberg an der von einem Habsburger gestifteten Universität in Wien zu finden.

Konrad von Hohenberg wurde im Studienjahr 1377/78 als Student des (Kirchen-)Rechts immatrikuliert und bereits im folgenden Jahr das erste Mal zum Rektor gewählt. Seine Wahl stand den Bestimmungen des Rudolfinischen Stiftbriefs entgegen, der das Rektorenamt auf Magister der Artistenfakultät beschränkte. Allerdings gab es in der Frühzeit der Universität etliche Rektorenwahlen, die dagegen verstießen. Über Konrads Tätigkeit als Rektor gibt es keine Informationen, doch dürfte diese zur Zufriedenheit der universitären Gemeinschaft ausgefallen sein: Im April 1385 wurde er erneut mit der Leitung der Hochschule betraut, die Rektoratsakten vermerken dazu, dass dies als Ehrung für die Juridische Fakultät geschah. Da Konrad seiner Wahl nicht zustimmte, wurde ersatzweise Johannes, Pfarrer von Meigen, nominiert. Für das Sommersemester 1386 wurde er nochmals zum Rektor gewählt und  bekleidete eine zweite Amtszeit. Im November 1385 scheint Konrad als Deputierter der Juridischen Fakultät auf.

1383 und 1386 wird Konrad von Hohenberg als Pfarrer von Mödling genannt. In der älteren Literatur finden sich teilweise Angaben über ein Magisterium der artes und ein Doktorat der Theologie sowie über ein Kanonikat in Konstanz; diese Behauptungen können anhand der eindeutig ihm zuordenbaren Quellenbelege nicht bestätigt werden.

Ulrike Denk

Zuletzt aktualisiert am 26.02.2024 - 20:40