Amalia Rosenblüth (auch Margarete Dengler), Dr. phil.

10.5.1892 – 10.8.1979
geb. in Sanok, Galizien, Polen gest. in Seattle, Vereinigte Staaten

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Denkmal Gedenktafel Fachbereichsbibliothek Philosophie und Psychologie 2022 Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft

Die Gedenktafel im Eingangsbereich der Fachbereichsbibliothek Philosophie und Psychologie wurde anlässlich der Buchpräsentation „Amalia M. Rosenblüth-Dengler“ am 27.10.2022 enthüllt. Sie soll an die Philosophin und Bibliothekarin Amalia M. Rosenblüth-Dengler erinnern, die von 1915 bis 1936/37 am Philosophischen Institut gewirkt hat. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialist*innen verlor sie ihre Anstellung an der Universität Wien. Sie tauchte unter dem Decknamen Magarete Dengler unter. Erst 1947 emigrierte sie in die USA, wo sie als Bibliothekarin arbeitete, zunächst am Idaho State College und schließlich an der University of Washington in Seattle.

Studium der Philosophie an der Universität Lemberg, 1917 Abschluss des Studiums an der Universität Wien.
Langjährige unbezahlte Mitarbeiterin von Adolf Stöhr und seines Nachfolgers Robert Reininger am Philosophischen Institut der Universität Wien, bezahlte Anstellung 1932-1937 als Bibliothekarin an ebendiesem Institut. Sie hielt als Lektorin auch Lehrveranstaltungen ab.

Im Zuge der Neubesetzung der philosophischen Ordinariate 1922 organisierte Amalia Rosenblüth - zunächst ohne Bezahlung - die Neuaufstellung der Bibliothek am Philosophischen Institut. Ihre Anstellung als Bibliothekarin wurde 1937 nicht mehr verlängert, wofür antisemitische Motive mit größter Wahrscheinlichkeit mitentscheidend waren. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in Österreich 1938 wurden ihre Schwester, eine Freundin und deren Tochter, mit denen sie zuletzt in einer Sammelwohnung für Jüd*innen zusammenlebte, deportiert und ermordet. Sie selbst überlebte nach 1942 als "U-Boot" unter dem Namen Margarete Dengler und emigrierte erst 1947 in die USA, wo sie schließlich ebenfalls als Bibliothekarin Arbeit fand. Ein Versuch, an der Universität Wien 1952 eine Anstellung zu erhalten, scheiterte an der Universitätsleitung.

>> Virtuelle Ausstellung zu Amalia Rosenblüth an der Fachbereichsbibliothek Philosophie und Psychologie
>> biografiA - biografische Datenbank und Lexikon österreichischer Frauen
>> Wikipedia
>> Nachlass an der ETH Zürich, Archiv für Zeitgeschichte

Zuletzt aktualisiert am 25.01.2024 - 22:46

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