Berisch Gross
Ehrungen
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
---|---|---|---|---|
Denkmal „Vertriebene Historiker*innen“ | 2022 | Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät |
|
- Geschichte
- Philosophische Fakultät
Berisch GROSS, geb. am 9. Februar 1906 in Rawa Ruska/Polen [Ukraine], war 1938 nicht mehr an der Philosophischen Fakultät inskribiert, sondern befand sich bereits im Stadium der Abschlussprüfungen. Er hatte sich bereits am 20. Mai 1936 zu den Abschlussprüfungen ('Rigorosen') in Geschichte angemeldet, seine Dissertation 'Toleranz und Intoleranz bei Luther und Calvin' (Betreuer: Bauer und Dopsch) war am 13. Juni 1936 approbiert worden und er hatte das erste Rigorosum am 25. Juni 1936 bestanden.
Nach dem "Anschluss" konnte er am 28. Oktober 1938 dann auch noch zum zweiten Rigorosum antreten, dass er ebenfalls bestand. Er konnte somit, nach längerer Unsicherheit, doch noch sein Studium abschließen und am 31. Oktober 1938 unter zahlreichen symbolischen Diskriminierungen im Rahmen einer 'Nichtarierpromotion' promovieren, bei gleichzeitig ausgesprochenem Berufsverbot im gesamten Deutschen Reich.
Er konnte nach Großbritannien fliehen, wurde dort aber als enemy alien im Kitchener Camp inhaftiert und am 4. Juli 1940 mit der SS Sobiecki nach Kanada verschifft und lebte später als Kanadischer Staatbürger in 5586 St. Laurent Blvd., Montreal/Kanada. Später emigrierte er in die USA und lebte in Pennsylvania.
Berisch Gross starb am 7. Dezember 1991.
Ehrung
Seit 2009 wird an ihn im "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938" erinnert (online).
Seit 2022 findet sich sein Name auch auf dem "Wenn Namen leuchten | Denkmal für die im Nationalsozialismus vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden der Universität Wien", im ersten Stock des Hauptgebäudes der Universität.
Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938, Rigorosenprotokoll PHIL Nr. 13096, Promotionsprotokoll PHIL 1931-1941 Nr. 2870a; www.kitchenercamp.uk.
Zuletzt aktualisiert am 22.01.2024 - 23:16