Gertrud Klempner (verh. Laubier)
Ehrungen
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
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Denkmal „Vertriebene Historiker*innen“ | 2022 | Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät |
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- Geschichte
- Germanistik
- Romanistik
- Philosophische Fakultät
Gertrud KLEMPNER (verh. LAUBIER), geb. am 1. März 1915 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Artur Klempner (1879–1942, Handelsvertreter) und Stefanie Klempner, geb. Döri (1877–42), wohnte in Wien 4., Weyringergasse 27. Sie hatte am 15. Juni 1934 am Mädchenrealgymnasium des Frauenerwerbsvereins in Wien 4 die Reifeprüfung (Matura) abgelegt, trat am 14. Juli 1934 aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus, bevor sie im Wintersemester 1934/35 an der Universität Wien zu studieren begann. Sie war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 8. und letzten Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte, Germanistik und Romanistik.
Im Sommersemester 1938 war sie im Rahmen des Numerus clausus für jüdische Studierende noch zum Weiterstudium bis zum Semesterende zugelassen worden. Sie meldete sich am 1. Oktober 1938 zu den Rigorosen an, bestand das erste Rigorosum am 28. Oktober 1938, danach brach das Promotionsverfahren aus rassistischen Gründen ab, sie mußte die Universität Wien verlassen und konnte ihr Studium nicht mehr beenden.
Ihre jüngere Schwester Helene Klempner (verh. Wimbush), die an der Philosophischen Fakultät studierte, wurde ebenfalls von der Universität Wien vertrieben.
Gertrud Klemperer musste aus Wien fliehen und konnte 1938 noch rechtzeitig nach Großbritannien emigrieren mit einem domestic service permit (Dienstmädchenvisum) und war 1939 in Perry Greey, Herts, Hertfordshire in England in Stellung und von der Internierung der enemy alien zu Kriegsbeginn ausgenommen.
Ihre Eltern konnten nicht mehr rechtzeitig aus Wien entkommen und wurden beide am 2. Juni 1942 von Wien 1., Schultergasse 1/9, nach Maly Trostinec bei Minsk [Weißrußland] deportiert und ermordet.
Gertrud Klemperer heiratete 1950 Andre Charles Laubier (1923–2006) und lebte und arbeitete als Gertrude M. Laubier weiter in England, zuletzt in 4 St. James Park, Bath, Somerset/England.
Gertrude Maria Laubier, geb. Klempner, starb am 17. März 1999 in Bath, Somerset/England und ist am dortigen Haycombe Cemetery and Crematorium beigesetzt.
Ehrung
Seit 2009 wird an sie im "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938" erinnert (online).
Seit 2022 findet sich ihr Name auch auf dem "Wenn Namen leuchten | Denkmal für die im Nationalsozialismus vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden der Universität Wien", im ersten Stock des Hauptgebäudes der Universität.
Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1934-1938, Rigorsenakt und -protokoll PHIL 14588; www.genteam.at; www.ancestry.de.
Zuletzt aktualisiert am 12.02.2024 - 21:10