Helga Nowotny, em. Univ.-Prof. Dr. jur., PhD, Dr. h.c.
Ehrungen
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
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Ehrensenator*in | EhrensenatorIn | 2019/20 |
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Helga Nowotny ist eine international anerkannte Wissenschaftsforscherin, emeritierte Professorin der ETH Zürich/Schweiz sowie Gründungsmitglied des 2007 etablierten ERC|European Research Council|Europäischen Forschungsrates, ab 2007 dessen Vizepräsidentin und 2010-2013 dessen Präsidentin. Sie ist Vorsitzende des ERA Council Forum Austria und Mitglied des österreichischen Rates für Forschung und Technologieentwicklung, Chair des Scientific Advisory Board des CRI | Centre de Recherches Interdisciplinaires, Paris, Mitglied des Scientific Advisory Board des IEA | L’Institut d’études avancées de Paris, Chair des Science Advisory Board des Complexity Science Hub Vienna, Chair des Scientific Advisory Board des IAS | Institute for Advanced Study, Amsterdam und Mitglied des Strategic Research Advisory Board des AIT | Austrian Institute of Technology.
Helga Nowotny studierte an der Universität Wien Rechtswissenschaften (Dr. jur.) und Soziologie an der Columbia University New York (PhD). Anschließend leitete sie die Abteilung Soziologie am Institut für Höhere Studien in Wien, forschte und arbeitete in England (King’s College Cambridge) und Deutschland (Habilitation in Soziologie mit Schwerpunkt Wissenschaftsforschung an der Universität Bielefeld) und wurde Gründungsdirektorin des Europäischen Zentrums in Wien bevor sie 1981/82 als Fellow an das neu gegründete Wissenschaftskolleg zu Berlin wechselte und später an die École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris. Sie wurde als Professorin an das 1986 neu gegründete Institut für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung an die Universität Wien berufen, war 1992-1999 Permanent Fellow am Collegium Budapest/Institute of Advanced Study und wurde 1995 als Professorin für Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsforschung an die ETH Zürich/Schweiz berufen, wo sie auch das interdisziplinäre Collegium Helveticum leitete (Emeritierung 2002). 2002-2004 Gründungsdirektorin des Branco Weiss Fellowship Programms society-in-science an der ETH Zürich.
Schon während ihrer aktiven Lehr- und Forschungsarbeit im Bereich der Wissenschaftsforschung – und noch stärker danach – war sie auch stark in die (europäische) Forschungspolitik involviert. 1985-1992 war sie Vorsitzende des Ständigen Komitees für Sozialwissenschaften der European Science Foundation, 2001-2006 war sie Vorsitzende des European Research Advisory Boards, ein Beratungsgremium der Europäischen Kommission.
Frühe Forschungsthemen waren wissenschaftliche Kontroversen, technologische Risiken, wissenschaftliche Utopien und Dystopien; soziale Bewegungen und Wissenschaft sowie Geschlechterverhältnisse in den Wissenschaften. Später beforschte sie das Zustandekommen von wissenschaftlichen Durchbrüchen und deren Folgen in der Forschungsförderung sowie die sich verändernden Beziehungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und mit dem Spannungsverhältnis von Grundlagenforschung und Innovation angesichts einer fragilen Zukunft
Eine kleine Auswahl aus ihren zahlreichen Publikationen: Kernenergie – Gefahr oder Notwendigkeit (1979); Wie männlich ist die Wissenschaft (mit Karin Hausen, 1986), Es ist so. Es könnte auch anders sein (1999), Eigenzeit (1987), Eigenzeit. Revisited (2016), After the Breakthrough. The emergence of high-temperature superconductivity as a research field (mit Ulrike Felt, 1997), Re-Thinking Science (mit Michael Gibbons und Peter Scott 2001), Unersättliche Neugier. Innovation in einer fragilen Zukunft (2005), Cultures of Technology and the Quest for Innovation (2006), The Public Nature of Science under Assault (2005), Die gläsernen Gene. Die Erfindung des Individuums im molekularen Zeitalter (mit Giuseppe Testa 2009) und The Cunning of Uncertainty (2015). Helga Nowotny war langjährige Mitherausgeberin des Yearbooks in the Sociology of the Sciences.
Sie ist Ehrendoktorin des Weizmann Institute of Science/Israel, der University of Lancaster/England, der Leuphana Universität Lüneburg/Deutschland, der Universiät Löwen/Belgien, der Universität Twente/Niederlande, der Universität Bergen/Norwegen, der University of Edinburgh/Schottland, erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen (u.a. Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften, Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, Ehrenmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Arthur Burkhardt Preis, John Desmond Bernal Prize for Distinguished Contribution to the Field, International Society for the Study of Science (for life time achievements), Leibniz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften u.a.).
Am 12. März 2020 wird sie von der Universität Wien zur Ehrensenatorin ernannt, die feierliche Berleihung fand aufgrund der COVID-Pandemie erst am 21. Juni 2021 statt.
Zuletzt aktualisiert am 26.02.2024 - 22:25
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