Hubert von der Heyden, Dr. phil., Dr. med.

17. Jhdt. – 17.7.1720
geb. in Montzen?, Belgien gest. in Wien, Österreich

(Hubertus van der Heyden)

Funktionen

Dekan*in Medizinische Fakultät 1708/09

Hubert von der Heyden stammte aus dem heutigen Belgien, er wurde um 1647 vermutlich in Montzen geboren. Seine Eltern waren Henri (Heinrich) von der Heyden (1625 –1664), Erbbürgermeister von Ter Heyden (heute Montzen), und Marguerite Quoidbach (1625 – 1677). Huberts Testament gibt Aufschluss über weitere Familienmitglieder: Demnach hatte er zwei Brüder – Heinrich und Gerhard – sowie die Schwestern Katharina und Margarethe. Heinrichs Tochter Helene war ebenfalls nach Wien übersiedelt, wo sie ihrem Onkel den Haushalt führte. Dieser vererbte ihr sein Haus in der Kärntnerstraße sowie 10.000 Gulden. Weitere Erben waren seine Neffen Johann Ignaz und Heinrich von der Heyden, die in Montzen lebten. Über Hubert von der Heydens Ausbildung ist nichts bekannt, bei seiner Aufnahme in Wien wurde er als Pestarzt (medicus loimicus) bezeichnet.

Er kam 1681 nach Wien, wo er bei der Medizinischen Fakultät um die Anerkennung seines Doktorgrades ansuchte. Sein erstes Ansuchen wurde abgelehnt, ein Jahr später wurde er zur sogenannten repetitio zugelassen und in die Fakultät aufgenommen.

1682 bewarb er sich erstmals um das Amt des Magister sanitatis, wurde allerdings nicht berücksichtigt. Dieses Amt sollte er erst zehn Jahre später erhalten und bis zu seinem Tod ausüben. Seit 1688 war von der Heyden Arzt im Spital der Barmherzigen Brüder, seit 1689 Arzt im Pestlazarett.

Innerhalb der Fakultät wirkte er in verschiedenen Kommissionen, beispielsweise bei der Begutachtung von Straftaten wie Kindsmord oder Körperverletzung. 1704 wurde er zum Senior der Fakultät ernannt. Im Studienjahr 1708/09 bekleidete er das Amt des Dekans der Medizinischen Fakultät.

Hubert von der Heyden starb 73jährig am 17. Juli 1720 und wurde im Stephansdom begraben.

Der Jurist Johann Heinrich von der Heyden (1736 – 1811), der von 1773 bis 1786 Professor für öffentliches und Feudalrecht in Wien war, war ein Urgroßneffe Hubert von der Heydens.

Archiv der Universität Wien, CA VA Fasz. 25 Nr. 13, Verlassenschaftsakt Hubert von der Heyden.

Archiv der Universität Wien, CA 3.1280.

Pfarre St. Stephan, Bahrleihbuch 1719–1720 (03a-47), fol. 132r-v.

Mitteilung Laurence Deleu, 2024.

 

Ulrike Denk

Zuletzt aktualisiert am 03.04.2024 - 12:44