Johann Nepomuk Kaiser, o. Prof. Dr. phil.
Funktionen
Dekan*in | Philosophische Fakultät | 1845/46 |
Rektor | 1857/58 |
- Geschichte
- Diplomatik
- Heraldik
- Philosophische Fakultät
Johann Nepomuk Kaiser besuchte das Gymnasium in Kremsmünster und Graz, ehe er von 1812 bis 1814 die philosophischen Jahrgänge an der Universität Wien absolvierte. 1815 nahm er das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Graz auf, bis er 1819 kurzzeitig als Privatlehrer und als Supplent am Grazer Gymnasium arbeitete. Im Folgejahr wechselte er als Lehrender für Weltgeschichte an die Philosophische Lehranstalt in Görz. Ab 1825 unterrichtete er hier auch Lateinische Philologie. Nach 20 Jahren in Görz wurde Kaiser 1840 an die Universität Olmütz berufen, wo er 1841 zum Doktor der Philosophie promoviert wurde.
1842 erfolgte schließlich Johann Nepomuk Kaisers Berufung als ordentlicher Professor der Welt- und der österreichischen Staatengeschichte, der Diplomatik und Heraldik an die Universität Wien. In den 20 Jahren seiner Lehrtätigkeit an der Universität Wien – bis zu seiner Emeritierung 1862 – bemühte sich Kaiser, einen diplomatischen Lehrapparat aufzubauen, und trug damit maßgeblich zur Begründung der Wiener Schule der Urkundenlehre bei. Mit wissenschaftlichen Publikationen trat Kaiser weder vor noch nach seiner Berufung an die Universität Wien hervor.
Kaiser, der bereits im Studienjahr 1846/47 als Dekan der Philosophischen Fakultät amtierte, zählte bereits im Vormärz zu den Verfechtern der Lehr- und Lernfreiheit und spielte im Revolutionsjahr 1848 eine wichtige Rolle im liberal-konservativen Lager. Im Studienjahr 1857/58 wurde er zum Rektor der Universität Wien gewählt und fungierte zudem als Superintendent mehrerer Universitätsstiftungen.
Vielfach geehrt wurde Johann Nepomuk Kaiser etwa 1850 mit dem Franz-Josephs-Orden ausgezeichnet. Er war Mitglied der Geographischen Gesellschaft in Wien und korrespondierendes Mitglied der k. k. Ackerbau-Gesellschaft in Görz.
Zuletzt aktualisiert am 03.04.2024 - 21:01