Johannes Regiomontanus
Ehrungen
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
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Ehrentafel-Fakultät | 1965 | Philosophische Fakultät |
Das Professorenkollegium der Philosophischen Fakultät beschloss im Juni 1964, die Aufnahme von Johannes von Gmunden und Johannes Müller (Regiomontanus) in die Ehrentafel der Fakultät zu beantragen. Der Akademische Senat der Universität Wien stimmte dem Antrag in seiner Sitzung vom 27. Juni 1964 einstimmig zu. Erst nachträglich legte der Geograph Prof. Hans Spreitzer am 8. Juli 1964 dem Professorenkollegium der Philosophischen Fakultät einen ausführlichen Antrag samt Würdigung vor:
Das Professorenkollegium der Philosophischen Fakultät beschloss am 23. Juli 1964 nochmals einstimmig die Eintragung, die im März 1965 beauftragt und durchgeführt wurde. |
- Astronomie
- Philosophische Fakultät
Johannes Müller stammte aus Königsberg in Bayern (Unterfranken), und latinisierte nach mittelalterlicher Gelehrtentradition seinen Namen später in Johannes Molitoris de Monte Regio. Später bürgerte sich allgemein die Nennung als Regiomontanus ein. Er gilt als einer der hervorragendsten europäischen Astronomen und Mathematiker an der Schwelle zur Neuzeit, dessen Werke die Abkehr vom geozentrischen Weltbild vorbereiteten.
Regiomontanus studierte zunächst in Leipzig und ab 1450 an der Universität Wien, wo er 1457 das Magisterium an der Artistenfakultät erwarb und danach einige Jahre lehrte. Er war ein Schüler und Freund des Georg Aunpeck von Peuerbach, dessen Werk er durch Drucklegung weite Verbreitung sicherte. Regiomontans "Dreieeckslehre" bereicherte die Anwendung der Trigonometrie, und seine "Ephemeriden", die er in seinem eigenen Nürnberger Verlag 1475 herausbrachte, wurde zu einem Standardtafelwerk für Astronomen und Seefahrer. Auch Columbus verwendete sie auf seinen Entdeckungsfahrten.
Seine intensive Beschäftigung mit der griechischen Mathematik erweckte das Interesse von Kardinal Johannes Bessarion (1403-1472). Bessarion hielt sich 1460/61 in päpstlichem Auftrag in Wien auf und bat Georg von Peuerbach und Regiomontanus, ihn nach Italien zu begleiten, um den "Almagest" des Ptolemaios neu zu bearbeiten. Peuerbach starb kurz vor der Abreise, doch Regiomontanus verließ die Wiener Universität und begleitete den Kardinal nach Rom, wo er den Aufrag vollendete und die meisten seiner Schriften verfasste. Später hielt er sich auch in Ungarn im Dienste des Königs Mathias Corvinus und in Nürnberg (ab 1471) auf, wo er eine Druckerei, eine Werkstatt für astronomische Instrumente und eine eigene Sternwarte betrieb. Vom Papst 1475 zur Mitarbeit an der Kalenderreform nach Rom berufen, starb er dort im Jahr danach.
Archiv der Universität Wien, Akademischer Senat, GZ 6 ex 1963/64; Philosophische Fakultät GZ 120/1-2 ex 1963/64 (Ehrentafeln).
Zuletzt aktualisiert am 26.01.2024 - 22:04