Josef Bohatec, Univ.-Prof. Lic. theol., Dr. phil. Dr. jur., Dr. theol. h.c.

26.1.1876 – 6.6.1954
geb. in Kochow, Bezirk Boskowitz, Mähren | Kochov, Tschechische Republik gest. in Weidenau an der Sieg, Deutschland

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Ehrendoktorat Dr. theol. h.c. 1950/51 Evangelisch-Theologische Fakultät
Ehrentafel-Fakultät 1982 Katholisch-Theologische Fakultät

Als Dekan der Evangelisch-Theologischen Fakultät beantragte Prof. Albert Stein am 1. Juni 1982 anlässlich des 70. Jahrestages der Habilitation von Josef Bohatec, dessen Namen auf die Ehrentafel der Theologischen Fakultät aufzunehmen:

„Nachdem er die Möglichkeiten an eine andere Universität überzusiedeln, ausgeschlagen hatte, blieb er Mitglied des Professorenkollegiums der inzwischen in den Verband der Alma Mater Rudolphina aufgenommenen Evangelisch-theologischen Fakultät. […] Bohatec erwies sich im Laufe seines Gelehrtenlebens als ein sehr fruchtbarer theologischer Schriftsteller, dessen Gedanken vor allem um die Bedeutung Johannes Calvins für Theologie und Kirchenrecht kreist, aber auch in mannigfacher Weise andere philosophische, ethische und kirchenrechtliche Themen einbezogen […]. Wie der Unterzeichnete in persönlichen Gesprächen feststellen konnte, steht Bohatecs Andenken als akademischer Lehrer wegen seiner gewissenhaften, bescheidenen und freundlichen Art bei seinen früheren Hörern bis heute in hohen Ehren.“
(Antrag von Prof. Albert Stein, 1. Juni 1982, in: Archiv der Universität Wien, Akademischer Senat GZ 6 ex 1981/82)

Der Akademische Senat der Universität Wien stimmte dem Antrag am 17. Juni 1982 einstimmig zu und die Eintragung wurde Anfang Juli 1982 beauftragt, womit erstmals ein Professor der Evangelisch-Theologischen Fakultät auf der Ehrentafel der (Katholisch-)Theologischen Fakultät geehrt wurde.

Funktionen

Dekan*in Evangelisch-Theologische Fakultät 1923/24
Dekan*in Evangelisch-Theologische Fakultät 1929/30
Dekan*in Evangelisch-Theologische Fakultät 1934/35

Nach dem Studium an der Evangelischen Theologischen Fakultät und an der Philosopohischen Fakultät der Universitäten in Wien, Halle, Berlin und Erlangen promoviert er 1903 in Prag zum Dr. phil. und erwirbt 1905 das Lizenziat der Theologie in Wien, 1912 habilitiert er sich an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn (Kirchengeschichte. und systematische Theologie.). Ab 1913 ist er Professor für Reformierte Dogmatik und Symbolik an der Evangelisch-theolischen Fakultät in Wien, ab 1916 als Ordinarius für Kirchenrecht und Religionsphilosophie. Zum Abschluß seiner Lehrtätigkeit verlieh ihm die Universität Wien am 9. Jänner 1951 die Würde eines Dr. h. c. der Evangelischen Theologie (die er zuvor bereits von der Universität Bonn (1916) und der Universität Amsterdam (1950) erhalten hatte).

Sein wissenschaftliches Lebenswerk kreiste um die Bedeutung Kalvins für Theologie und Kirchenrecht, er ist aber auch als Kantforscher bekannt. Lange Zeit war er auch Gemeindevertreter und Presbyter in der Reform. Pfarrgemeinde Wien-Innere Stadt.

Zuletzt aktualisiert am 27.02.2024 - 21:12

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