Josef Lehner, o. Univ.-Prof. Dr. theol.

15.2.1888 – 3.8.1949
geb. in Wien, Österreich gest. in Wien, Österreich

Funktionen

Senator Katholisch-Theologische Fakultät 1912/13
Senator Katholisch-Theologische Fakultät 1913/14
Senator Katholisch-Theologische Fakultät 1914/15
Dekan*in Katholisch-Theologische Fakultät 1915/16
Dekan*in Katholisch-Theologische Fakultät 1922/23
Dekan*in Katholisch-Theologische Fakultät 1930/31

Lehner besuchte für zwei Jahre das k. k. Staatsgymnasium in Wien-Josefstadt und anschließend für sechs Jahre jenes in Oberhollabrunn, um 1887 zu maturieren. Daraufhin studierte von 1887 bis 1891 an der theologischen Fakultät der Universität Wien und fungierte nach seiner Priesterweihe im Juli 1891 zum Teil als Studienpräfekt und Subregens am erzbischöflichen Klerikalseminar in Wien (1893–1897) wie auch als Kooperator in der Seelsorge der Erzdiözese (1891–1893 sowie 1897–1905). Ab 1905 war er k. u. k. Hofkaplan und Hofburgpfarrvikar. Indes promovierte er 1902 zum Doktor der Theologie und unternahm wenig später (1903/04) eine zweisemestrige Studienreise nach Rom (für ein Semester) ebenso wie nach Deutschland, wo er sechs theologische Fakultäten besuchte. 1906 folgte die Habilitation für spezielle Dogmatik an der theologischen Fakultät der Universität Wien, wobei er für einen Teil seines Fachbereiches auch einen Lehrauftrag erhielt. Sechs Jahre später folgte seine Berufung an die Lehrkanzel für spezielle Dogmatik, die er bis 1938 innehaben sollte. Als Ordinarius übte er auch verschiedene Funktionen an der Universität Wien aus: Von 1913 bis 1915 war er Senator sowie in den Studienjahren 1915/16, 1922/23 und 1930/31 Dekan der katholisch-theologischen Fakultät. Nach dem "Anschluss", am 23. April 1938, wurde er von Seiten des Rektorats aufgefordert, "unverzüglich um [seine] Versetzung in den Ruhestand anzusuchen". Jegliche Lehrtätigkeit war ihm von nun untersagt. Laut Klieber/Schwarz war diese wenig später erfolgte Pensionierung auf die neuen Altersgrenzen für Professoren zurückzuführen. Im Gegensatz zu Leopold Krebs, Wenzel Pohl und Franz Zehentbauer blieb Lehner eine weitere Lehrtätigkeit als Supplent aber verwehrt. Möglicher Grund hierfür könnte seine führende Rolle in der Leo-Gesellschaft gewesen sein, wo er als Leiter der philosophisch-theologischen Sektion fungierte.

Nach Kriegsende sollte er ob seines fortgeschrittenen Alters – im Mai 1945 stand er im 78. Lebensjahr – nicht mehr an die Universität Wien zurückkehren.

Lehner war schließlich auch im erzbischöflichen Ehegericht, als Prosynodalexaminator sowie als Superior einiger Frauenklöster tätig gewesen und war Träger des Titels eines päpstlichen Hausprälaten. Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählen "Ein Kommentar zum Antimodernisteneide" (Separatabdruck aus dem Jahrbuch des Vereins für christliche Erziehungswissenschaft, 1911) und "Das Mysterium der heiligen Messe, dogmatisch behandelt" (in: Bericht der liturgischen Priestertagung in Wien 1924, 1925).

Archiv der Universität Wien, Rektoratsakten GZ 677-1937/38. | Österreichisches Staatsarchiv/Allgemeines Verwaltungsarchiv, Personalakt Lehner.

Andreas Huber

Zuletzt aktualisiert am 02.09.2021 - 18:05

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