Joseph Ritter von Pipitz, Dr. jur.

21.8.1798 – 8.11.1877
geb. in Klagenfurt, Österreich gest. in Wien, Österreich

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Ehrentafel-Fakultät 1893 Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät

Die Ehrentafeln der Fakultäten in den Seitenaulen des Hauptgebäudes der Universität Wien wurden am 24. Mai 1893 enthüllt. Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Ehrentafel der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät eine Liste von 37 Namen von berühmten Schülern der Universität Wien, darunter jenen von Joseph von Pipitz. Die Liste war für die Fakultät von Prof. Leopold Pfaff bzw. im Auftrag des Senats von Universitätsarchivar Karl Schrauf zusammengestellt worden.

Funktionen

Rektor 1851/52

Joseph (Josef) von Pipitz begann 1816 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte am 17. Juli 1821 zum Dr. jur. Im selben Jahr wurde er Konzeptspraktikant bei der Hofprokuratur sowie bei der niederösterreichischen Kammerprokuratur. Daneben lehrte er ab 1823 Politische Wissenschaften, Politische Gesetzeskunde und Diplomatische Staatengeschichte an der Theresianischen Ritterakademie in Wien, bis er 1828 zum Offizial des Staatsrates ernannt wurde. Pipitz stieg 1832 zum Hofsekretär in der Hofkammer [später: Finanzministerium] auf. Im Revolutionsjahr 1848 wurde er zum Staats- und Konferenzrat sowie zum Vizepräsidenten des General-Rechnungsdirektoriums ernannt. Von April bis August 1849 übernahm er vorübergehend das Amt des Unterstaatssekretärs im Ministerium des Inneren, bis er zum Gouverneur der Österrechischen Privilegierten Nationalbank berufen wurde - eine Funktion, die er bis zu seinem Tod ausübte.

Der Bankfachmann Joseph von Pipitz war kein Professor an der Universität Wien, wurde hier aber dennoch zum Rektor für das Studienjahr 1851/52 gewählt.

Pipitz hatte daneben zahlreiche weitere Funktionen inne und wurde vielfach für seine Tätigkeiten geehrt: Er war Ritter des kaiserlich-österreichischen Leopold-Ordens, Präses des Direktoriums der allgemeinen wechselseitigen Kapitalien- und Renten-Versicherungsanstalt, Mitglied mehrerer gemeinnütziger und wissenschaftlicher Vereine. 1847 wurde ihm das Ritterkreuz des Leopold-Ordens und 1854 der Titel eines Geheimrats verliehen. Nachdem er 1859 er in den erbländischen Ritterstand erhoben wurde, ernannte man ihn 1861 zum lebenslänglichen Mitglied des Herrenhauses und ehrte ihn mit dem Orden der Eisernen Krone I. Klasse.

Katharina Kniefacz

Zuletzt aktualisiert am 03.04.2024 - 21:26

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