Martin Bengl, Mag. art.

16. Jhdt. – 1586
geb. in Leutkirchen, Deutschland

(Martinus Bengelius, Pengel, Pengelius)

Funktionen

Dekan*in Philosophische Fakultät 1573
Dekan*in Philosophische Fakultät 1581/82
Dekan*in Philosophische Fakultät 1583

Martin Bengl, Sohn des Leutkirchner Stadtdieners Hans Bengl, wurde im Sommersemester 1563 in die Hauptmatrikel der Universität Wien eingetragen. Im Oktober dieses Jahres ersuchte der Stadrat von Leutkirchen, ihn in die Fabrische Stiftung aufzunehmen. Ob das Gesuch erfolgreich war, ist nicht überliefert. Sein Bakkalaureat hat er an der Universität Freiburg erhalten, 1564 wurde er in Wien als baccalaureus Friburgensis unter die hiesigen Bakkalare aufgenommen. Im Sommersemester 1567 wurde er zur Disputation für die Erlangung des Lizenziats zugelassen, 1569 wurde er zum Magister artium promoviert. Danach sollte es bis zu seiner Aufnahme in die Philosophische Fakultät und zur Übernahme der Lehrtätigkeit noch einige Jahre dauern: 1573 fragte die Niederösterreichische Regierung an, warum die Kollegiaten des Herzogskollegs Bengl nicht zu der Lektur der Mathematik zuließen, um die er angesucht hatte. Diese Urgenz war offenbar erfolgreich, da sich Bengl bereits im Wintersemester 1574/75 als Professor der Mathematik bezeichnete.

Neben der Lehrtätigkeit war Bengl dreimal Dekan der Philosophischen Fakultät; in den Wintersemestern 1574/75, 1580/81 und 1584/85 war er Prokurator der Rheinischen Nation, im Sommersemester 1571 Prokurator der Ungarischen sowie im Wintersemester 1579/80 Prokurator der Sächsischen Nation. 1573 gehörte er der Delegation an, die die Beschwerdeschrift der Universität gegen die Jesuiten an den Kaiser übergab.

Zwischen 1565 und 1585 war Martin Bengl zusätzlich Kantor bei St. Michael. Sein genaues Todesdatum ist nicht bekannt, am 1. September 1586 wird er in den Akten der Philosophischen Fakultät als bereits verstorben erwähnt.

Archiv der Universität Wien, Geschäftsbücher der Philosophischen Fakultät PH 10 (Acta Facultatis Artium 1559–1616), fol. 58r–v, 84r, 99r, 194r.

Archiv der Universität Wien, Geschäftsbücher der Rheinischen Nation NR 1 (Protocollum Inclytae Nationis Rhenanae 1415–1582), fol. 343r, 353v.

Archiv der Universität Wien, Akten des Universitätskonsistoriums CA 1.2.19.

Ulrike Denk

Zuletzt aktualisiert am 28.08.2022 - 18:11