Petrus Engelhardi, Mag. art., Dr. theol.

14. Jhdt. – 12.1408
geb. in Habersdorf oder Höbersdorf

(Petrus Engelhardi, auch Petrus, Pfarrer von Pillichsdorf)

Funktionen

Rektor 1382/83
Rektor 1388
Vizekanzler 1393–1397
Dekan*in Katholisch-Theologische Fakultät 1398
Dekan*in Katholisch-Theologische Fakultät 1398/99
Dekan*in Katholisch-Theologische Fakultät 1399
Dekan*in Katholisch-Theologische Fakultät 1401/02
Dekan*in Katholisch-Theologische Fakultät 1402

Petrus, Sohn des Engelhard, stammte aus dem niederösterreichischen Höbersdorf. In den Quellen wird der Name seines Herkunftsortes mit „Haberstorff“ oder „Hebersdorff“ angegeben. Dank der während seines Rektorats 1382 erfolgten Immatrikulation seines Onkels Nikolaus von Höbersdorf kann auch der Herkunftsort Petrus' eindeutig identifiziert werden.

Petrus wurde 1378 als „Petrus de Haberstorff“ in die Universitätsmatrikel eingetragen und setzte seine Studien in Paris fort, wo er spätestens 1380 zum Magister artium promoviert wurde. Danach wandte er sich der Theologie zu. 1385 scheint er als Bakkalar der Theologie auf. In diesem Jahr wurde er in das neugegründete Collegium ducale aufgenommen. Als Kollegiat lehrte er zunächst an der Artistenfakultät. Zweimal wurde er zum Rektor gewählt, im Sommersemester 1385 fungierte er als Prokurator der Österreichischen Nation. 1389 gehörte er der Kommission zur Begutachtung der neukonzipierten Fakultätsstatuten an. Neben seinen Lehr- und administrativen Verpflichtungen setzte Petrus sein Theologiestudium fort. 1393 wird er als „Doctor sacre pagine“ genannt, womit er der erste Weltgeistliche war, der in Wien das theologische Doktorat erhielt. 1397 wurde er als Nachfolger Heinrich von Oytas Professor der Theologie. In Folge bekleidete er dreimal das Dekanat dieser Fakultät.

Außerdem war er seit etwa 1385 Kanoniker bei St. Stephan. Davor war er seit spätestens 1382 Priester in Ulrichskirchen und Rektor der Pfarrkirche in Nerden (Naarn, Oberösterreich). Um 1385 erhielt Petrus die Pfarrei Pillichsdorf, nach der er sich in Zukunft meist benannte. Deshalb werden in der älteren Literatur Petrus Engelhardi und Petrus, der Pfarrer von Pillichsdorf, teilweise als zwei verschiedene Personen geführt. Auch die dort vertretene These, dass er Domherr in Passau war, kann nicht eindeutig bestätigt werden. Petrus Engelhardi, Pfarrer von Pillichsdorf und Kanonikus von Wien, starb im Dezember 1408, vermutlich am oder knapp vor dem 6. Dezember.

Ulrike Denk

Zuletzt aktualisiert am 23.07.2021 - 10:38