Johann Pampelius sen., Mag. art., Bacc. jur.

16. Jhdt. – 8.11.1579
geb. in Pulkau, Niederösterreich, Österreich

(Johannes Pampel, Pampl, Pämpl)

Funktionen

Dekan*in Philosophische Fakultät 1561/62
Dekan*in Philosophische Fakultät 1571
Dekan*in Philosophische Fakultät 1572/73
Rektor 1573
Dekan*in Philosophische Fakultät 1573/74

Über Johann Pamp(e)l, der nach Humanistensitte seinen Familiennamen latinisierte und sich Pampelius nannte, ist nicht allzu viel bekannt. Er wurde nicht in die Hauptmatrikel der Universität Wien immatrikuliert, sondern im Wintersemester 1545/46 als Joannes Pampll ex pulcka Austriacus in die Matrikel der Artistenfakultät eingetragen. 1549 wurde er zum Bakkalar, im Wintersemester 1555/56 zum Magister der artes promoviert. In den 1560er und 1570er Jahren bekleidete Pampelius viermal das Amt des Dekans der Philosophischen Fakultät. Im Wintersemester 1572/73 leitete er die Visitation der Bursen und Stipendienstiftungen, die zu einer vehementen Beschwerde der Universität gegen die Konkurrenz der Jesuiten führte.

Parallel zu seiner Tätigkeit an der Artistenfakultät begann Pampel mit Studien an der Juridischen Fakultät: Im Sommersemester 1554 wurde er in die Juristenmatrikel eingetragen und im Wintersemester 1556/57 zum Bakkalar der Rechte promoviert. Außerdem bekleidete er in den Sommersemestern 1562 und 1572 das Amt des Prokurators der Österreichischen Nation.

Daneben war Pampelius seit 1572 Superintendent der Kutasyschen Stiftung; in der Artistenmatrikel wurde er 1563 als Superintendent der Lamm- und Bruckburse genannt. Seit 1578 war er Stadtschreiber von Wien. Johann Pampelius starb am 8. November 1579.

Dank der im Universitätsarchiv erhaltenen Verlassenschaftsabhandlungen ist relativ viel über seine Familie bekannt: Johann Pampelius war mit Barbara, geb. Prandtnerin, verheiratet. Sie war vermutlich die Stiefschwester von Katharina Attingerin, der Ehefrau des Mediziners Diomedes Cornarius. Die Leichenrede für Pampeliusʼ 1573 verstorbene Frau wurde vom Prior des Herzogskollegs Petrus Muchitsch gehalten. Das Ehepaar wurde am Stephansfriedhof begraben. Während seines Rektorats im Sommersemester 1573 ließ Pampelius vier Söhne - Johann Pampelius jun., Tobias, Christoph und Melchior – immatrikulieren. Seine Tochter Katharina war mit dem Juristen Karl Stredele verheiratet.

Archiv der Universität Wien, Geschäftsbücher der Philosophischen Fakultät PH 1 (Matricula Facultatis Artium 1501–1575).

Archiv der Universität Wien, Geschäftsbücher der Philosophischen Fakultät PH 9 (Acta Facultatis Artium 1497–1559), fol. 202r, 255v.

Archiv der Universität Wien, Verlassenschaftsakten des Universitätskonsistoriums, CA VA Fasz. 49 Nr. 11a (Johann Pampelius).

Archiv der Universität Wien, Verlassenschaftsakten des Universitätskonsistoriums,CA VA Fasz. 49 Nr. 11 (Barbara Pampelius).

Ulrike Denk

Zuletzt aktualisiert am 26.08.2022 - 17:08