Guido Holzknecht, o. Univ.-Prof. Dr.
Pionier der Röntgendiagnostik und des Strahlenschutzes für Radiologen
Ehrungen
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
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Tor der Erinnerung | Holzknecht-Tor | 1998/99 |
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- Medizinische Radiologie
- Medizinische Fakultät
Guido Holzknecht war Sohn einer Wiener Beamtenfamilie. Er besuchte das Gymnasium des Benediktinerstifts in Seitenstetten/Niederösterreich und studierte nach Ablegung der Reifeprüfung Medizin an den Universitäten Straßburg, Königsberg und Wien, wo er 1899 zum Doktor der Medizin promoviert wurde. Als Student erlebte er die Entdeckung der Röntgenstrahlen mit, da einer seiner Lehrer in enger Verbindung zu Conrad Röntgen (1845-1932) stand. Noch vor seiner Promotion hielt er vor der Gesellschaft der Ärzte in Wien eine Demonstration ab; seine dort vorgeführten Erkenntnisse veröffentlichte er dann auch als seine erste wissenschaftliche Arbeit.
Holzknecht arbeitete nach seiner Promotion an der Klinik Hermann Nothnagels. Um das Interesse seines Assistenten Holzknecht an der jungen Röntgentechnik zu unterstützen, ließ Nothnagel ein freigewordenes Gerät an seiner Klinik aufstellen. Bald entstand eine eigene Röntgenstation unter seiner Leitung. 1901 konnte er ein Lehrbuch zur Röntgenuntersuchung der Brusteingeweide veröffentlichen, ein Werk, das Neuland erschloss und seinen Weltruhm als Radiologe begründete. 1904 wurde ihm die Venia legendi für medizinische Radiologie verliehen, ein Jahr später wurde Holzknecht zum Vorstand am neu errichteten Zentral-Röntgeninstitut im Allgemeinen Krankenhaus ernannt. Unter seiner Leitung entwickelte sich diese Institution zur Ausbildungsstätte für Röntgenärzte aus der ganzen Welt, so dass Holzknecht in Wien zum Begründer einer eigenen Schule der Röntgenologie wurde. Hier entwickelte Holzknecht die ersten Strahlenmeßgeräte und gründete die erste Schule für den radiologisch-technischen Dienst. 1917 erhielt er die Professur für Radiologie.
Er gilt als Pionier der radiologischen Forschung und arbeitete praktisch sowie wissenschaftlich zu allen einschlägigen Gebieten, darunter auch über Technik und Wirkung der Röntgenstrahlen zur Behandlung bösartiger Geschwulste. Sein Oeuvre umfasst ca. zweihundert wissenschaftliche Arbeiten. Er begründete auch das Handbuch der theoretischen und klinischen Röntgenkunde (1929). Holzknecht war Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften, wurde 1914 zum außerordentlichen Professor und Primararzt im Allgemeinen Krankenhaus ernannt und 1928 mit dem Hofratstitel geehrt. Schon früh hatte sich Guido Holzknecht durch Strahlenschäden ein viele Jahre lang bestehendes Leiden zugezogen, dem er nach mehreren Operationen als Opfer seines Berufes erlag.
Er wurde 1998 durch die Benennung eines der „Tore der Erinnerung“ am Campus der Universität Wien nach ihm geehrt (Holzknecht-Tor, Durchgang von Hof 7 zu Rotenhausgasse).
Werk:
Die Einstellung zur Röntgenologie, Wien 1927.
Zuletzt aktualisiert am 14.03.2022 - 12:42